Eine Fortsetzung3

Eine Fortsetzung3

Veröffentlicht am 27.6.2025 von Isabella Maria

Autos

Noch dramatischer wird es beim Blick auf China selbst. Tesla hat die Annahme von Bestellungen für die aus den USA importierten Modelle S und X in China eingestellt, nachdem China angekündigt hatte, Zölle auf US-Autos auf bis zu 100 Prozent anzuheben. Das Model S und Model X sind damit praktisch aus dem chinesischen Markt verschwunden.

Die Kehrtwende der US-Politik

Was besonders ironisch ist: Elon Musk, Teslas CEO, erwirtschaftet laut Geschäftsbericht 2023 rund 22,5 Prozent des Tesla-Umsatzes in China, während er gleichzeitig als Berater für die Trump-Administration fungiert. Ein Spagat, der immer schwieriger wird.

Tesla warnte sogar in einem nicht signierten Brief die US-Regierung vor den Trump-Zöllen, weil niemand bei dem Unternehmen dafür gefeuert werden wollte, ihn abgeschickt zu haben. Diese Vorsicht zeigt, wie prekär die Situation für den Elektroauto-Pionier geworden ist.

Deutsche Hersteller in der Zange

Die deutschen Autobauer bekommen die Zollpolitik ebenfalls mit voller Wucht zu spüren. BMW etwa produziert den iX3 ausschließlich in China – ein Modell, das bei potenziellen EU-Strafzöllen schnell zur Kostenfalle wird. Die EU-Kommission könnte Importzuschläge von bis zu 38,1 % verhängen. Für ein Fahrzeug, das bereits im oberen Preissegment liegt, bedeutet das: Entweder steigt der Endkundenpreis deutlich oder die Marge wird massiv gedrückt. Der iX3 wird 2025 auslaufen, ein Nachfolger ist in Ungarn auf Basis der Neuen Klasse geplant. Das zeigt: BMW reagiert, aber nicht sofort – und sicher nicht ohne hohe Umstellungskosten.

Volkswagen steht mit dem Cupra Tavascan vor einer ähnlichen Herausforderung. Auch dieses Modell wird in China gefertigt – für den europäischen Markt. Bei VW gibt man sich zwar zuversichtlich, mittelfristig die Produktion stärker nach Europa zu verlagern, aber das ändert nichts an der aktuellen Abhängigkeit vom China-Standort.

EQN